Neues Jahr, neue Trends.
Während die Food-Trends im letzten Jahr von der asiatischen Küche geprägt waren, erwarten wir in diesem Jahr mehr Fokus auf Nachhaltigkeit, Regionalität und gesunde Ernährung. Das betrifft nicht nur unsere heimischen Küchen, sondern prägt auch die Gastronomie in diesem Jahr. Aber auch ein paar Exoten haben es in die Food-Trends 2022 geschafft.
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Der Zusammenhang zwischen Darmgesundheit, Immunsystem und Wohlbefinden beschäftigt viele Wissenschaftler. Dass der Darm mehr als nur ein Verdauungsorgan ist, hat sich rumgesprochen. Wer heute den Fokus auf ein gutes Bauchgefühl legt, setzt auf: Probiotika wie Milchsäurebakterien oder Präbiotika, die den guten Darmbakterien als Futter dienen.
Postbiotika könnten bald dazustoßen. Noch nicht gehört? Postbiotika sind Stoffwechselprodukte wie Enzyme oder kurzkettige Fettsäuren, die entstehen, wenn sich die Probiotika von den Präbiotika ernähren. Es handelt sich also um Abfallprodukte deiner guten Darmbakterien. „Abfall“ solltest du hier aber nicht allzu wörtlich nehmen. Denn offenbar wirken sich diese Stoffe vorteilhaft auf unsere Gesundheit, zum Beispiel das Immunsystem, aus1. Mehr dazu erfährt du in nu3-Special „Darmflora – Wie sie dir hilft und du sie aufbaust“.
Wir haben es angekündigt: Es wird exotisch. In Asien steht die Qualle allerdings schon seit über 1000 Jahren auf dem Speiseplan. Und es gibt nicht nur reichlich davon in den Meeren, einige Arten lassen sich auch wunderbar züchten. Da Quallen viele Nährstoffe und hochwertiges Eiweiß enthalten, wird ihnen bei uns zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt.
Nicht alle Quallen sind essbar, aber immerhin 30 Arten kommen für den Verzehr in Frage. Einige davon sind sogar roh genießbar. Andere müssen zunächst gekocht oder zeitweise tiefgefroren werden, um das enthaltene Gift unschädlich zu machen. Die Tentakel werden vor der Zubereitung in jedem Fall entfernt. Richtig zubereitet, erinnern die Meeresbewohner geschmacklich an Austern. Nicht jedermanns Sache, aber wer weiß vielleicht landen ja Quallen schon bald auch in deinen Suppen- und Salatschüsseln.
Das Interesse an veganer Ernährung ist unverändert hoch, aber auch als Allesesser kannst du dich klimabewusst und nachhaltig ernähren. Statt kategorisch auf tierische Produkte zu verzichten, zeichnet sich ein Trend hin zum bewussten Konsum ab. Regionale Fleisch- und Milchprodukte, die von artgerecht gehaltenen Tieren stammen, landen jetzt vermehrt auf dem Teller der Österreicher.
Auch das Prinzip „From Nose to Tail“ nehmen sich immer mehr Fleisch-Fans zu Herzen. Der Verarbeitung des ganzen Tieres (inklusive Innereien, Blut etc.) ist nachhaltiger – es entsteht weniger Abfall und es werden insgesamt weniger Tiere geschlachtet.
Reis aus Österreich und Quinoa aus Deutschland findest du durchaus schon im Supermarkt. Regionalität und Nachhaltigkeit stehen auch im vierten Food-Trend dieses Jahres im Mittelpunkt. Das Ziel ist, dem Verbraucher eine große Vielfalt und auch exotische Lebensmittel anzubieten. Und zwar ohne lange Transportwege und hohen CO2-Ausstoß.
Innovative Anbaumethoden wie Indoor Farming oder Aquaponik machen es möglich. Was das ist? Aquaponik ist die clevere Kombination der Kreisläufe aus Aquakultur und Hydroponik (ein System zur Aufzucht von Nutzpflanzen) und bietet die Möglichkeit, Gemüse und Fisch fast emissionsfrei zu produzieren.
Ein schwedisches Gebäck? Oder eine norwegische Fisch-Spezialität? Nicht ganz, Hygge ist ein Bestandteil der dänischen Traditionen und steht für Gemütlichkeit, Wärme und Freundlichkeit. Genauer gesagt, geht es darum, das Gute im Leben zu genießen. Was das mit den Food-Trends zu hat? Diese Lebensphilosophie lässt sich übertragen auf die Ernährung und den Umgang mit unserem Essen. Achtsamkeit, Genuss und Geselligkeit – ein Abend mit Freunden, gutem Essen in gemütlicher Atmosphäre sorgt für Zufriedenheit und Glück. Versuche beim nächsten Familien-Dinner die gemeinsame Zeit bewusst zu genießen, ganz ohne Smartphone und sonstige Ablenkungen.
Als fruchtiger Tee aus den Blüten kennst du Hibiskus vielleicht schon. Doch im Jahr 2022 bekommt der Vitamin-C-reiche Tee ein Tuning. Mit Kokosmilch, frischen Beeren und Eiswürfeln wird aus dem süß-säuerlichen Tee ein richtiger Cocktail – ohne Alkohol natürlich. Doch damit nicht genug. Ob herzhaft als Hibiskus-Salz und auf Kartoffelchips oder süß als Sirup, Fruchtaufstrich oder in Form von kandierten Blüten, der Hibiskus bahnt sich den Weg in deine Küche.
Da die vegane Ernährung noch immer ungebrochen an Zuwachs gewinnt, vergrößert sich auch die Palette an rein pflanzlichen Lebensmitteln stetig. Um auch als Veganer auf nichts verzichten zu müssen, findest du Snacks aller Art in Online-Shops und den Regalen der Supermärkte. Und die Zeiten von staubtrockenen Riegeln und geschmacklosem Tofu sind vorbei. Mehr und mehr vegane Lebensmittel überzeugen durch ihren Geschmack und einer perfekten Konsistenz. Doch die vegane Rezeptur ist für die meisten nicht alles, was zählt. Zuckerarme Alternativen oder Produkte ohne raffinierten weißen Zucker stehen hoch im Kurs. Dir geht es genauso? Dann haben wir etwas für dich: Die nu3 Fit Protein Bites sind vegan, zuckerarm und unglaublich lecker. Mit einer extra Portion Eiweiß für die Muskeln, im handlichen Format für unterwegs und ready to eat – so sehen vegane Süßigkeiten im Jahr 2022 aus.
Getreidesorten wie Reis, Weizen oder Roggen sowie das meiste Gemüse sind einjährige Pflanzen. Da sie jedes Jahr aufs Neue ausgesät werden müssen, bedarf es nicht nur einer intensiven Bodenbearbeitung. Im Vergleich zu mehrjährigen Pflanzen sind zudem mehr Herbizide und Düngemittel nötig. Aus diesem Grund rücken der Erhalt und die Verbesserung der Bodengesundheit in den Fokus der Forscher. Wilde Nutzpflanzen zu domestizieren sowie die Entwicklung mehrjähriger Getreidesorten wie Kernza, gelten als vielversprechende Ansätze. Kernza ist ein Verwandter des Weizens und hilft dank seiner langen Wurzeln, die Bodenökologie zu verbessern. Wir sind gespannt auf mehr.
Die Food-Trends in diesem Jahr betreffen nicht nur uns, sondern auch unsere vierbeinigen Freunde. Home-Office und Kurzarbeit haben merklich dazu beigetragen, dass die Nachfrage nach Haustieren gewachsen ist. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V. hat einen Anstieg von 25 Prozent bei Neuregistrierungen von Hunden im Juni 2020 im Vergleich zum Juni 2019 registriert. Die Folge: Der Markt für Tiernahrung boomt. Hochwertiges Bio-Futter, Leckerlis für schönes Fell oder Gelenkpulver für Welpen sind nur der Anfang. Wer seinem Liebling nur das Beste bieten möchte, shoppt in speziellen Feinkostläden und zum Geburtstag gibt es Torte. Handgemacht und individuell angefertigt für den besten Freund des Menschen.
Dass die Corona-Pandemie unser aller Leben verändert hat, zeigt sich jeden Tag aufs Neue. Vor allem die Gastronomie muss sich ständig neuen Herausforderungen stellen. Der Mangel an Arbeitskräften führt zukünftig zum vermehrten Einsatz von Robotern – in der Küche und im Service. Lieferdienste per Drohne oder Roboter gibt es bereits in einigen Städten. Das Plastikverbot sorgt außerdem für mehr Nachhaltigkeit bei geliefertem Essen oder dem Lunch to go. Die einen setzen auf Einweg-Geschirr aus Holz oder Bambus. Andere nutzen die Gelegenheit und bieten Mehrweggeschirr an. Ob mit oder ohne Pfand, das Angebot variiert und die Möglichkeiten nehmen zu. Ganz wichtig dabei: Die Verpackung muss die Qualität und Temperatur der Speisen erhalten.
Es gibt noch mehr Trends in Sachen auswärts essen. Auch die Gerichte auf der Speisekarte angesagter Lokale verändern sich. Die Pandemie hat das Gesundheitsbewusstsein geschärft – gesunde Ernährung mit einem Fokus auf dem Darm spielt eine große Rolle. Eine Umfrage der US-National Restaurant Association zeigt, dass darauf auch die Restaurantbetreiber reagieren2. In den USA ist das schon Fakt und hierzulande ebenfalls erkennbar. Neben fermentierten und probiotischen Lebensmitteln wie Kombucha, Kefir und Kimchi stehen immunstärkende Lebensmittel und Getränke hoch im Kurs. Statt viel Zucker sollten die angebotenen Speisen reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen sein. Das können wir nur unterstützen.
Die Trends aus dem letzten Jahr verpasst? Hier geht es zu den Food Trends 2021 ►
Einzelnachweise
- [1] Vgl. Felezsko, W. et al. (2020): "Postbiotics - A Step Beyond Pre- and Probiotics", abgerufen am 17. Dezember 2021
- [2] Vgl. National Restaurant Association (2021): "What's Hot 2022 Culinary Forecast", abgerufen am 17. Dezember 2021.